Sigfried Giedion. Die Herrschaft der Mechanisierung
Europa Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)| Sommersemester 2016 Tutorium: Elisabeth Hartung
Seminar: Einführung in die Kulturgeschichte | Prof. Dr. Christoph Asendorf Exzerp: Sigfried Giedion. Die Herrschaft der Mechanisierung (Kap. Einleitung) Lorena Richter | Imma.N r. 74384
Sigfried Giedion war ein Schweizer Architekturhistoriker. Geboren: 14. April 1888, Prag, Tschechien
Gestorben: 10. April 1968, Zürich, Schweiz
Seite 33 Bewegung
Giedion beschreibt die Realität als etwas unfassbares weil sie sich in ständigem Wandel befindet. In der Technik, der Wissenschaft und der Kunst werden Werkzeuge geschaffen um die Realität zu begreifen. Er weist darauf hin, dass es in dem Text immer um die methodologischen Zusammenhänge der verschiedenen Arten der Werkzeuge des Denken ́s, des Gefühlsausdruck ́s oder der Mechanisierung gehen wird.
Seite 33 Bewegung: Die Einstellung der Antike und des Mittelalters
Die Griechen haben das Fundament der Mathematik und Geometrie gesetzt, sagt der Autor. Heute ist die Erfassung der Bewegung weiter vorangeschritten, diese Tatsache hat uns grundlegend verändert behauptet Giedion.
Bei den Griechen war das Weltbild noch von Konstanten bestimmt. In der Antike (mit Aristoteles) gab es neben den Konstanten, den religösen Gedanken, der Erschaffung der Welt durch den Willensakt Gottes. In der Zeit der Hochgotik (mit Galilei) im 17. Jahrhundert kam ein neues Weltbild auf.
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Es kam die Frage auf, wie Gott die Welt aus dem Nichts erschaffen hat und die Prinzipien der Natur der Veränderung, die in dem Gedanken der Bewegung mündet.
Die Architektur verändert sich von einem Ausdruck des Gleichgewichts zu einem dynamischen Bewegungsstrom. Parallelen tauchen in der Scholastik auf, Überlegungen zur Deutung der Bewegung, im 14. Jahrhundert haben Philosophen in Paris die Rotation der Erde diskutiert. Oresme hat Aristoteles “Buch über den Himmel” kommentiert und es wird behauptet, dass Kopernikus von diesen Aufzeichnungen inspiriert worden ist.
Seite 35 Die erste Darstellung der Bewegung im 14. Jahrhundert
Nicolas Oresme hat ca. 1350 eine graphische Darstellung von Bewegung angefertigt. Es wird die Qualität und Quantität untersucht, in dem auf einer XAchse unterschiedlich hohe Vertikallinien eingezeichnet sind (wie Orgelpfeifen). Die neue Art der Visualisierung beinhaltet, den gleichen Gegensatnd zu verschiedenen Zeiten auf dem gleichen Bild darzustellen.
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Mit Descartes entsteht eine neue Herangehensweise, die Variablen finden sich nicht nur in graphischen Darstellungen, sondern auch in der Mathematik.
Seite 37 Das 19. Jahrhundert und das Einfangen der Bewegung
Im 19. Jahrhundert erfindet der Physiologe Étienne Jules Marey einen Apparat zur Messung und Sichtbarmachung des menschlichen Pulsschlags. Er untersucht während seiner gesamten Laufbahn Aspekte der Bewegung, vom Pulsschlag bis zu Luftströmen.
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Anregungen zur Darstellung von Höhenkurven auf Landkarten werden in der nachnapoleanischen Zeit eingeführt. James Watt (direkter Vorgänger von Marey), hat als Erfinder der Dampfmaschine ebenfalls ein Aufzeichnungsapparat zur Darstellung der Dampfleistung im Kessel erfunden. Marey benutzte zuerst rauchgeschwärzte Zylinder und Nadeln für seine Aufzeichnungsapparte, um die Bewegungen aufzuzeichen.
Seite 40 Sichtbarmachung der Bewegung im Raum, um 1880
Marey betont, dass die Bewegung dem Auge entgeht, jedoch schafft er es, Dank seines geschwärzten Zylinders, den Flügelschlag einer Taube aufzuzeichnen.
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In den 1880er Jahren erfand Marey eine Methode, eine Bewegung per Fotographie festzuhalten.
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Durch die Zusammenarbeit von Muybridge und Marey entstand ein Schogels und die Bewegung der Hüfte eines schreitenden Mannes, durch weiß gekennzeichnete Punkte am Körper auf schwarzem Hintergrund fest.
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Die technischen Mittel zur Vollendung seiner Forschung, waren noch nicht gegeben. Gilbeth, einem Wirtschaftsingeneur, ist es 1912 gekungen, er hielt eine Bewegung präzise auf.
Seite 44 Erforschung der Bewegung
Eine Linie vom 14. Jahrhundert bis heute zieht sich mit Oresme Descartes Marey Gilbeth, ein Theologe, ein Mathematiker, ein Philosoph und ein Betriebsingeneur.